Osteopathie

Warum Osteopathie in meiner Zahnarztpraxis?

Als Leser meiner Internetseite mögen Sie sich das fragen. Auch ich war anfangs skeptisch, obwohl ich schon lange mit Osteopathen zusammengearbeitet habe, ließ mich aber von sehr geschätzten Kollegen überreden die Kursreihe zu besuchen und bin heute dankbar dafür.

Aufbissschienen haben wir in der Praxis schon viele hergestellt, immer nach der gleichen Systematik und dem gleichen hohen Qualitätsprinzip, nur leider nicht immer mit dem gleichen Erfolg für den Patienten. Dies machte uns als Behandler nicht immer glücklich.
Mit der in unserer Praxis schon seit langem praktizierten zahnärztlichen Funktionsdiagnostik und -therapie endete unsere Untersuchung wissentlich in der Mundhöhle, ergänzt um eine relativ kurze Befunderhebung der Halswirbelsäule und der den Kopf stabilisierenden Muskeln. Das jetzt neu erworbene Wissen der osteopathischen Untersuchungstechniken erlaubt uns spezifiziert das muskuloskelettale System aus zahnärztlicher Sicht mit zu untersuchen und dort vorhandene strukturelle Störungen in Bezug zu den Zähnen zu setzen.

Es gibt zwei wesentliche Grundsätze zu beachten:

  1. Das Kiefergelenk ist dem gesamten Bewegungssystem übergeordnet.
    Passt der Biss nicht und muss der Patient sich durchbeißen führt das über die Zeit im Körper zu einer Fehlstatik (absteigende Bedingungskette).
  2. Jede Fehlstatik in den verschiedenen Körperregionen wie Zehen, Sprunggelenke, Knie, Hüfte, Wirbelsäule und Schädel beeinflusst den Biss. Kommt ein Patient mit einer solchen Fehlstatik zum Zahnarzt übernimmt er diese mit der Bissnahme in den neuen Zahnersatz. Die Fehlstatik kann dann ohne erneute Korrektur des Zahnersatzes nicht mehr durch den Co-Therapeuten alleine behandelt werden.

Mit der Untersuchung finden wir heraus:

  1. in welchem Zustand sich Ihr Kauorgan befindet
    + adaptiert (angepasst an die Lebensumstände ohne erkrankt zu sein)
    + kompensiert (schon erkrankt, aber noch ohne spürbare Beschwerden)
    + dekompensiert (erkrankt und schmerzend),
  2. ob die Zähne Mit- / Ursache für Ihren Befund und Ihr Befinden sind,
  3. wenn wir die Bisslage gemäß der Untersuchung korrigieren, verbessern sich Befund und Befinden oder sind die Beschwerden sogar aufgehoben?

Am Ende fixieren wir diese Unterkieferposition im Verhältnis zum Oberkiefer sehr stabil und übertragen sie genauestens in den Kausimulator zusammen mit den Zahnmodellen. So können wir frei sichtbar und außerhalb Ihres Mundes erkennen, welches Problem die Zähne verursachen, was zu ändern ist, wie die zu konstruierende Schiene anfangs aussehen soll.

Nach einer intensiven Tragezeit (möglichst 24 Stunden pro Tag) von 3-6 Monaten und in koordinierter Zusammenarbeit mit der Osteopathie und der Physiotherapie sollte es Ihnen deutlich besser gehen. Je nach dann vorhandener Verzahnungssituation und dem Zustand Ihrer Zähne erfolgt die weiterführende Therapie.